Mistel - die heilige Pflanze der Druiden, Götter und der Verliebten.
Mythologie

Woher kommt der Brauch sich unter Misteln zu küssen?
Der Brauch scheint der nordgermanischen Göttersaga zu entspringen. Balder, der Sohn Odins und Friggas, ahnte im Traum seine Ermordung.
Frigga nahm daraufhin allen Wesen unter und auf der Erde, wie auch im Himmel das Versprechen ab ihrem Sohn kein Leid zu tun. Einzig die Mistel, welche ihre Wurzel nicht in die Erde steckte, wurde dabei übersehen (einige sagen auch, sie sei zu unbedeutend oder zu jung befunden worden). Der Gott Loki hörte dies und stellte einen Speer oder Pfeil aus der Mistel her, mit der Balder getötet wurde.
Er solle aus dem Reich der Toten zurückkehren, wenn jedes Wesen seinen Tod beweinen würde. Diese Tränen, heißt es, wurden die milchig weißen, runden Beeren der Mistel. Aus Freude über die Wiederkehr ihres Sohnes vom Tode, küsste Frigga jeden Menschen der unter den Mistelbehangenen Zweigen entlanglief.
Von da an ward der Kuss unter der Mistel ein Zeichen tiefster Versöhnung und Friedens, später wurde das Schließen der Bündnisse auf die der Liebe bezogen. In jedem Fall aber, sollen die Mistelzweige das böse fernhalten.
Eben so gefährlich wie lebensrettend, scheint die Mistel als Heilpflanze auch Heute noch.
Allgemein

Auch in anderen Religionen, wurde die Mistel als Geschenk der Götter gesehen - schien sie doch vom Himmel zu fallen (die Samen werden über Vogelkot gestreut).
Insbesondere soll es sich in diesem Artikel um die weißbeerige Mistel drehen. Dieser Halbparasit kennt vier Unterarten, benannt nach dem jeweiligen Wirtsbaum:
Laubbaum-Mistel, Tannen-Mistel, Kiefern-Mistel und die kretische Mistel. War man aufgrund des Lektingehalts weitläufig der Annahme, alle Teile der Mistel seien giftig, wird sie mittlerweile als schwach giftig bis ungiftig eingestuft. Kinder und Haustiere (Katzen, Pferde, Hunde...) sollte man dennoch am Verzehr hindern.
Anwendungsgebiete
Ob Kaltauszug, genormte medizinische Aufbereitung oder homöopathisches Viscum Album - die Indikationen ähneln sich.
Mistelpräparate wurden seit Jahrtausenden bei Krampfleiden, Herzschwäche, zur Blutstillung, Stärkung des Immunsystems und Linderung von Wechseljahrbeschwerden eingenommen. Selbst Aterienverkalkung wurde mit der Mistel vorgebeugt.
Als äußerliche Umschläge angewandt, wird der Misteltee bei rheumatischen Beschwerden und Krampfadern genutzt.
Die begehrten Inhaltsstoffe der Mistel sind vorallem die Mistel-Lektine und Viscotoxine, welche das gesamte Immunsystem aktivieren sollen.
Die bekanntesten und begehrtes Anwendung aber sind Blutdrucksenkung und die begleitende Krebsbehandlung.
Erhöhter Blutdruck zeigt sich oft durch Kopfweh, Schwindel, Herzrasen, Unruhe und Zittern. Hier wird, je nach Ausprägung, ungefähr zweimal im Jahr eine bis zu sechs-wöchige Kur empfohlen. Diese Behandlung ist auch für Haustiere verträglich.
Bei der Krebsbehandlung, kam die Vorstellung aufgrund des Mottos Feuer mit Feuer zu bekämpfen. So wie die Mistel selbst parasitär im Baum wuchert, wuchert der Krebs, wuchern auch gutartige Tumore, Zysten und Geschwüre.
Bei einigen Ärzten ist es möglich, eine Spritzentherapie mit Mistelextrakt durchzuführen. Der Tumor soll so abgekapselt und am schnellen Wachstum gehindert werden. Auch das allgemeine Wohlbefinden während der Chemotherapie, beziehungsweise der Krebserkrankung überhaupt, wird bei vielen Anwendern als deutlich besser empfunden. Die schmerzlindernde Wirkung der Mistel wird auch bei anderen Indikationen genutzt.
Herstellung des Misteltees

Noch einmal vorab - es handelt sich weniger um einen Tee, als einen Kaltauszug. Verwenden Sie kein kochendes Wasser - hierbei würden sich auch schwachgiftige Substanzen lösen, die zu Unwohlsein führen könnten.
Ein Teelöffel Mistelkraut, zieht über Nacht in einer Tasse kalten Wassers. Eine Filmbildung ist hierbei nicht ungewöhnlich. Nachdem das Mistelkaut entfernt wurde, ist es ungefährlich den Auszug auf die gewünschte Trinktemperatur zu erhitzen.
Die Mistel darf nur mit Genehmigung gewerblich geerntet werden. Privatpersonen dürfen kleine Mengen ernten, insofern der Wirtsbaum nicht beschädigt wird, was aufgrund der Lage in den obersten Baumwipfeln kaum möglich ist. Sichtbar werden die Mistelkugeln oft nur im Winter, dafür ist hier auch der Gehalt der heilwirksamen Lektine am höchsten.
Die Konzentration der Lektine ist besonders hoch in Misteln welche auf Linden, Pappeln, Ahorn- und Walnuss wachsen, am niedrigsten bei Apfelbaum-Misteln.
Achtung!
Misteltee und andere Mistelpräparate sind kein Ersatz medizinischer Untersuchungen und Behandlungen. Der Einsatz sollte stets mit dem behandelnden Arzt abgeklärt werden!
Schwangere Frauen sollten von der Anwendung absehen.
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