Labkraut - die goldgelbe Wohltat.

Das echte Labkraut gehört zu den Kräutern des Liebfrauenbettstrohs - jenen verschiedenartigen Mischungen, auf welche Gebärende und Wöchnerinnen gebettet wurden. Hierzu gehörten Kräuter, die schützend und reinigend wirken sollten, etwa Thymian und Schafgarbe, welche auch desinfizierend und wundheilend sein soll. Auch Salbei und Wermut wurden für Ihre desinfizierende Wirkung geschätzt, Wemut sollte zudem den Wochenfluss anregen, den Schmerz lindern und Ungeziefer fernhalten.
Keine Frauenkräutermischung ohne Frauenmantel - dieser soll den Milchfluss anregen und die Rückbildung unterstützen. Johanniskraut sollte Mutter und Kind entspannen, hierfür war aber vorallem das Labkraut vorgesehen. Auf dieses soll bereits das Jesu-Kind gebettet worden sein, weswegen eine Mischung mit Labkraut auch Mutter-Gottes-Bettstroh genannt wird. Erst hierdurch sollen die einst weißen Blüten ihre goldene Farbe erhalten haben.
Auch in anderen Religionen wurde das Labkraut mit Fruchtbarkeit verbunden - es war in der nordischen Mythologie der Göttin Freya geweiht und sollte für eine gesunde Geburt und innige Liebe sorgen.

Der Name Labkraut findet seine Herkunft jedoch nicht nur in Labsam, sondern leitet sich tatsächlich von seiner Verwendung als Labferment ab. Mit diesem wurde Milch zu Käse eingedickt, wobei die Blüten diesem gleichzeitig eine gelb-orange Farbe und einen intensiven Geschmack verliehen. Für die Herstellung von englischem Chesterkäse wird das Labkraut daher nach wie vor verwendet.
Auch für andere Lebensmittel wird das Labkraut zum färben und aromatisieren genutzt - die Blüten färben hierbei gelb, die Wurzeln rot.
Die gerinnende Wirkung lässt sich auch in der eigenen Küche nutzen:
Buttermilch - einige Stängel Labkraut für ein-zwei Tage in frische Milch.
Dickmilch - 4 Stiele Labkraut kommen hier auf einen halben Liter Frischmilch, 100ml Buttermilch und 100g Schlagsahne. Bei Zimmertemperatur erhält man schon am nächsten Tag eine Dickmilchsuppe, die sich kalt mit süßem Brot servieren lässt.
Das Labkraut lässt sich, wie auch der ähnlich aussehende Waldmeister, für Bowlen, Tees und Süßgetränke nutzen, aber auch Salate und Suppen.

Der Labkraut-Tee wird empfohlen bei Durchfall, Verstopfungen und anderen Darmerkrankungen, reinigt Nieren, Leber, Milz und das Lymphsystem von Giften. Zur Erholung der Lymphsysteme kann der Tee hierbei auch als Fußbad verwendet werden. Volkstümlich genutzt wird der Tee auch bei Nieren-, Gallen- und Blasensteinen (wie auch anderen Blasenleiden), Nervenkrankheiten und Krampfen, aber auch Schilddrüsenproblemen.
Die reichlich enthaltene Kieselsäure, stärkt üblicherweise Nägel und Haare und erhält die Spannkraft der Haut. Dieser hilft sie auch Feuchtigkeit zu binden. Auch der Aufbau des Bindegewebes und der Knochen werden durch Kieselsäure unterstützt.
Für den Labkraut Tee ziehen 2 Teelöffel des getrockneten Krauts ca. 10-15 Minuten pro Tasse.
Achtung: Echtes Labkraut ähnelt anderen Labkraut-Sorten, aber auch der Waldmeisterpflanze, weswegen nur erfahrene Kräuterkundler selbst ernten sollten. Waldmeister kann bei Überdosierung zu Kopfschmerzen führen.
Folgen Sie unserem Blog für weitere Hintergrundinformationen und Rezepte mit unseren Heilölen und – kräutern, oder bestellen Sie ganze Flohsamen gleich HIER!