DIY Weihnachts-Spezial: Seifen sieden in Bioqualität

Zwar sind es noch einige Wochen bis Weihnachten, diese brauchen wir für unsere selbstgemachten Seifen jedoch auch. Im Gegensatz zum kinderleichten Blitzrezept des letzten Jahres, muss tatsächlich selbstgesiedete Seife zunächst mindestens 2 Wochen "ausreifen" - sie wird dadurch milder und haltbarer. Unausgereifte Seifen sollten höchstens mit Warnhinweis verschenkt werden, könnten sie doch zu Hautreizungen führen. Einen kleinen Trick für die Last-Minute Bastler gibt es in unserem Beitrag aber auch ;)
Die Seifen sind schonender, da sie den natürlichen Hautprozessen ähnlicher sind als andere Tenside. Auch werden keine Konservierungsstoffe eingesetzt oder Inhaltsstoffe die sich im Körper anlagern (wie Cashmeeran). Der Rückfettungsgrad lässt sich zudem an die individuellen Bedürfnisse der Haut anpassen.
Neben den wertvollen naturbelassenen Ölen von oelland, benötigt es für die Seifenherstellung lediglich:
Natirumhydroxid, auch Ätznatron genannt. Theoretisch ließen sich auch Pottasche oder Soda zum verseifen nutzen, dies jedoch mit weniger Erfolg. Das Natriumhydroxid lässt sich online, sowie in altmodischen Drogerieläden, einigen Künstlerbedarfsläden und Baumärkten (zum abbeizen) oder (etwas teurer) in Apotheken kaufen.
Farbe und Duft - in namenhaften Drogeriemärkten gibt es Düfte und Farben speziell für die eigene Kosmetikproduktion, die Seifen lassen sich jedoch unbedenklich und hautfreundlich mit Naturstoffen färben und zusätzlich beduften. Hier profitiert die Haut doppelt - etwa Brennnesselsamen, Kurkuma, rotem Weinlaub, Moringa... Auch ätherische Öle sowie Parfumöl eignen sich.
Natürlich funktioniert es auch ganz ohne und duftet zart sauber nach den Ausgangsölen wie Macadamia oder Mandel.
Sicherheit und Aussortiertes: Es sollten Handschuhe und im Besten Fall auch eine Brille getragen werden, sowie eher ältere Kleidung. Zur Reinigung und Erste-Hilfe Versorgung sollte Essig bereitstehen. Empfindliche Küchenoberflächen können mit Zeitungen abgedeckt werden.
Es werden ein großer Topf, ein Messbecher, Holzlöffel und Pürieraufsatz benötigt, die sich anschließend nicht mehr für die Lebensmittelverarbeitung eignen.
Formen - das kann von schlichten geraden Formen aus Einwegverpackungen oder Holzkisten, bis hin zu verspielten Pralinen-, Muffin- oder Seifenförmchen.
Durch verschiedene Seifenschichten, Einlagen, Farbmuster oder Formen, lassen sich kreative Seifen gestalten.
Wie siede ich Seife?
Die Zutaten sollten so genau wie möglich mit einer feinen Küchenwage möglichst genau abgewogen werden.
Die ausgesuchten Förmchen werden eingefettet oder mit Folie ausgelegt.
Feste Öle (Kokosöl) werden nun im Topf bei sanfter Hitze geschmolzen und mit den bereits flüssigen Ölen vermengt.

In die flüssigen Inhaltsstoffe (bei Wasser unbedingt destilliertes Wasser nehmen) wird das Natron unter ständigem Rühren langsam
zugegeben. Dies geschieht im besten Falle im Freien - die Mischung wird heiß und es steigen Dämpfe auf, welche nicht eingeatmet werden sollten.
Nach ca. 1-2 Minuten klärt sich die Lösung wieder.
Die fertige Natronlauge sollte soweit abkühlen, dass der Behälter anfassbar ist. Für diejenigen mit Thermometer - ca 38-50 Grad. Das Öl sollte durch abkühlen oder erneutes Erhitzen auf die ungefähr gleiche Temperatur gebracht werden. Die Natronlauge wird langsam unter rühren hinzugegossen.

Wer keinen Stabmixer oder Pürierstabaufsatz entwenden konnte, muss nun von Hand rühren. Ob elektrisch oder per Hand, die Mischung soll auf eine Pudding-ähnliche Konsistenz gerührt werden.
In den "Pudding" werden die gewünschten Kräuter, Farben, Seifenstücke oder Duföle eingerührt.
Die Masse kann nun in die Förmchen, welche mit einem Handtuch abgedeckt
außer Reichweite von Kindern gelagert wird.

Nach frühestens 24 Stunden hat die Seife Ihre Gel- /Leimphase durchlaufen, kann aus der Form genommen und bei Bedarf zurechtgeschnitten werden.
Die Seife sollte nun auf einem Küchenpapier für einige Wochen ausseifen können. Dies bedeutet auch, dass die verschenkte Seife lange haltbar ist und mit der Zeit nicht schlechter wird.
Wer es besonders eiilig hat: Hier schreiten wir schon in der "Puddingphase" ein - der Pudding-Topf wird für eine Stunde bei 100 Grad in den Backofen geschoben und erst anschließend gefärbt, beduftet und abgefüllt. Die Seife sollte in den Formen sehr langsam abkühlen dürfen. Die Konsistenz ist nicht ganz so fein, die Seife jedoch schon nach wenigen Tagen verwendbar. Ein einfacher Test - nur ausgeseifte Seife lässt sich gut aufschäumen.
Rezepte:
Die Öle von Ölland, lassen sich beliebig entsprechend Ihrer Hautwirkung kombinieren, etwa Distel- und Traubenkernöl für unreine Haut, Kamelien-, Granatapfel- und Chiasamenöl für reife Haut...
Als grobe Formel gilt:
60% feste Stoffe - neben Kokosöl können das Palmöl, Bienenwachs, Shea-, Mango- oder Kakobutter sein, aber auch tierische Fette.
40% flüssige Öle
Zu dieser Gesamtmenge kommen 30% Flüssigkeit. Die genaue Wirkung der gewählten Inhaltsstoffe, sowie der Natriumbedarf, lassen sich mit einem Seifenrechner ermitteln. Der Einfachheit halber sind alle Zielwertrahmen hier bereits vorgegeben, daher empfehlen wir diesen Seifenrechner speziell für Anfänger:

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